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Artenschutz auf dem Balkon
Auch das Fensterbrett und die Wände eignen sich als nachhaltiger Lebensraum.

Der Frühling steht vor der Balkontür. Hier finden Sie praktische Tipps für ein Miteinander von Blütenpracht und tierischer Vielfalt auf Ihrem Balkon.

Versiegelte Flächen und monokulturelle Vegetation gefährden den städtischen Lebensraum von Insekten, die wichtig für den Erhalt unseres Ökosystems sind. Erst im Dezember hat die UN-Biodiversitätskonferenz das Thema Artenschutz erfolgreich auf die große Bühne gehoben. Auf kleinerer Fläche können Balkone als Mini-Gärten an unseren Häusern helfen. Mit nur etwas hobbybotanischer Aufmerksamkeit gestalten Sie Ihren Balkon zu einem Idyll für Zweiund Sechsbeiner.

Die Mischung macht's: Achten Sie bei Ihrer Balkonbepflanzung auf einen guten Mix aus heimischen Wildblumen und blühenden Kräutern. Insekten bevorzugen Pflanzen wie z. B. Verbene, Löwenmäulchen und Zauberschnee. Im Gegensatz zu diesen regionalen Mischungen werden bei Großhandels-Blumensaaten oft nur Honigbienen angezogen.

 

Obacht vor Zuchtblumen

Gerade im Winter gilt: Wachsen, stehen und liegen lassen.

Besitzen Ihre Blumen sogenannte gefüllte Blüten? Bei diesen Zuchtblumen wurden die Staub- zu Blütenblättern veredelt, die prachtvoll aussehen, aber keine lebensnotwendigen Pollen aufweisen. Unter den beliebten Balkonblühern tummeln sich oft ökologisch wertlose Blumen wie Geranien, Petunien oder Fuchsien. Mit Früh-, Mittel- und Spätblühern schaffen Sie sich ein reichhaltiges Angebot, damit Sie sich von März bis Oktober an einem belebten Balkon erfreuen können. So blüht zum Beispiel die Fächerblume bis spät in den Herbst.

Insekten mögen Küchenkräuter wie Kapuzinerkresse, Thymian und Rosmarin. Die Kräuter müssen allerdings zur Blüte kommen. Ernten Sie daher bestenfalls nur einen Teil Ihrer Küchenkräuter für den Eigenbedarf.

Raupen sind kleine Gourmets

Ein Insektenhotel ist im Handumdrehen selbst gemacht.

Möchten Sie neben Bienen auch Schmetterlinge auf Ihren Balkon einladen? Dann bedenken Sie deren Nachwuchs gleich mit. Raupen sind bei der Auswahl ihres Futters recht wählerisch. Mit Brennnesseln, Disteln und anderen „Unkräutern" haben Sie bei den Gourmets jedoch gute Chancen. Im Übrigen: Auch Insekten haben Durst. Stellen Sie also ruhig eine möglichst flache Schale mit Wasser auf. Bienen und Co. erfreuen sich auch an Nistplätzen. Sie finden Unterschlupf im Boden, in Pflanzenstängeln oder Hohlräumen von Totholz. Beliebt sind ebenso Insektenhotels oder sogenannte Strangfalzziegel. Befestigen Sie die Nisthilfe an einem sonnigen sowie regen- und windgeschützten Ort und lassen Sie sie ganzjährig dort.

Auf die richtige Leuchte setzen

Eine zielgerichtete Beleuchtung auf dem Balkon hilft nachtaktiven Insekten. Verzichten Sie möglichst auf Lichterketten oder Lampions und setzen Sie warmweißes Licht ein, das nur nach unten abgestrahlt wird.

spar+bau wünscht Ihnen mit diesen Tipps ein rundum buntes Treiben auf Ihrem Balkon.

Tauben füttern verboten

Während des Lockdowns hob die Stadt Hannover das Fütterungsverbot von Tauben aufgrund der geschlossenen Gastronomie auf. Inzwischen gilt die alte Regel und ein Blick ins Stadtbild zeigt, dass die Tiere ausreichend Futter finden. Das Überangebot an Nahrung fördert die Vermehrung der Vögel. Die Population erhöht sich bei bis zu sieben Bruten im Jahr pro Tier sehr schnell. Die Tauben wachsen durch die Massenvermehrung unter unhygienischen Bedingungen auf und fungieren so noch leichter als Schädlingsüberträger. Zudem zieht herumliegendes Futter weitere Schädlingstiere, wie z. B. Ratten, an.

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